A
Alkohol: Wie bei alkoholischen Getränken üblich, wird auch bei Whisky der Alkoholgehalt in Volumen-Prozent (% Vol.) angegeben. Das Rohdestillat enthält je nach Herstellungsart 60 bis maximal 94,8 % Vol.. Während des Reifeprozesses, spätestens bei der Abfüllung wird das Destillat auf Trinkstärke gebracht. Diese beträgt meist 40 bis 46 Volumenprozent, wobei auch höherprozentige Abfüllungen möglich sind.
Amerikanischer Whiskey hat sich vor allem als Sammelbegriff für Whiskeys etabliert, die in den USA gebrannt wurden. Dort ist eine Lagerdauer von mindestens 2 Jahren in Fässern aus dem Holz amerikanischer Eiche vorgeschrieben. Typische amerikanische Whiskeysorten sind Bourbon und Rey. Geografisch gesehen, kommen natürlich auch Kanadische Whiskys aus Amerika.
B
Blended ist ein Verschnitt verschiedener Whiskys. Meist wir dabei ein Grain Whisky mit bis zu 50 anderen Whiskys gemischt. Die Mischung wird noch einige Zeit in Holzfässern gelagert, bevor der Blend in die Flaschen kommt.
Bonded Bourbon steht für amerikanischen Whiskey einer Saison aus derselben Brennerei, der mindestens vier Jahre in autorisierten Lagerhäusern (Bonded Warehouses) gelagert wurde. Diese Bestimmung geht auf das Bottled-in-Bond-Gesetz aus dem Jahr 1897 zurück, das als Qualitätsstandard für Bourbon-Whiskey gedacht war.
Bourbon Whiskey kommt aus den USA, vor allem aus den Bundesstaaten Tennessee und Kentucky. Er wird aus einer Getreidemaische hergestellt, die mindestens 51 Prozent Mais enthält. Eine Mindestreifefrist gibt es nicht. Für Abfüllungen aus ein und demselben Fass hat sich der Begriff Single Barrel eingebürgert. Gesetzlich definiert sind die Bezeichnungen Tennessee Bourbon, Straigt Bourbon und Bonded Bourbon.
C
Amerikanischer Corn Whiskey ist Maiswhiskey. Der Maisanteil in der Maische macht mindestens 79 Prozent aus. Dieser Whiskey wird nicht voll ausdestilliert und muss nicht in Holzfässern lagern.
D
Bei der Destillation werden durch Verdampfen und Kondensieren Substanzen voneinander getrennt. Ein Anwendungsbeispiel dieses thermischen Trennverfahrens ist das Brennen von Alkohol wie das Whiskybrennen.
Definition nach EU-Verordnung
Whisky und Whiskey wird ausschließlich aus einer Getreidemaische destilliert. Dabei kann gemälztes Getreide einer Sorte mit dem vollen Korn anderer Getreidesorten gemischt werden. Die Maische wird mit natürlichen Enzymen wie Malzamylasen verzuckert und mit Hefe vergoren. Das fertige Destillat darf maximal 94,8 % Vol. Alkohol enthalten und muss mindestens drei Jahre in Holzfässern reifen. Diese Fässer dürfen nicht mehr als 700 Liter fassen. Lediglich Wasser zum Verdünnen und Zuckercouleur als Farbstoff dürfen zugegeben werden. Der trinkfertige Whisky hat einen Mindestalkoholgehalt von 40 % Vol.
E
Etikett
Das Etikett einer Whiskyflasche gibt über die wichtigsten Eigenschaften und Merkmale des Inhalts Auskunft. Neben dem Whisky-Typ, dem Flascheninhalt (Menge) und dem Alkoholgehalt sind weitere typabhängige Angaben aufgedruckt.
F
Farbe
Seine Farbe erhält der Whisky während der Reife im Holzfass. Ursprünglich ist das Destillat eine farblose klare Flüssigkeit. Je länger es mit dem Holz in Kontakt bleibt, desto intensiver wird die Whiskyfarbe. Bei der Farbintensität spielen auch die Fassgröße, die Temperatur und die vorangegangenen Einsätze des Fasses eine Rolle. Das mögliche Farbspektrum reicht vom klaren Glen Kella über viele Brauntöne bis zum schwarzen Loch Dhu.
G
Der Geschmack des Whiskys setzt sich aus vielen Aromen zusammen und wird durch das Geruchsempfinden beeinflusst. Grob lassen sich die Geschmacksrichtungen zum Beispiel in ölig, rauchig, torfig, fruchtig, blumig und karamellig-süß unterscheiden. Wobei geübte Genießer feine Nuancen herausschmecken können.
Glas
In Film und Fernsehen trinken harte Kerle ihren Whisky oft mit Eiswürfeln und aus einem Tumbler mit dickem Glasboden. Wer die aromatischen Facetten des edlen Getränks erschmecken möchte, wählt ein bauchiges Glas und lässt das Eis weg. Die Aromen entfalten sich bei Zimmer- oder Handwärme besser und entweichen durch die kleine Glasöffnung nicht so schnell. Deshalb wird bei Tastings der Whisky oft im Glencairn Glas oder im Nosing Glas mit Stiel gereicht.
Kontinuierlich gebrannter Grain Whisky bildet die Grundlage für Blended Produkte. Er wird aus gemälzter und ungemälzter Gerste und anderen Getreidesorten relativ schnell und kostengünstig erzeugt. Das Verfahren ist als Patentstillverfahren, Coffeybrennverfahren oder kontinuierlicher Brennvorgang bekannt.
H
Die Haltbarkeit ist in geöffneten und original verschlossenen Flaschen unterschiedlich. Richtig gelagert, können ungeöffnete Whiskyflaschen viele Jahre aufbewahrt werden. Experten empfehlen Whiskyflaschen stehend und vor Licht geschützt zu lagern, zum Beispiel im Barschrank oder in einem dekorativen Karton. In angebrochenen Flaschen hält sich ein guter Whisky gut sechs Monate, wobei er sich geschmacklich verändern kann. Denn ein Teil des Alkohols verdunstet und Geschmacksstoffe reagieren mit der Luft in der Flasche.
Holz
Mehr als die Hälfte der Whiskyaromen bilden sich durch das Zusammentreffen von Alkohol und dem Holz des Fasses. Deshalb sind die Holzart und die Qualität des Holzfasses mitentscheidend für den Geschmack des Whiskys.
I
Irischer Whiskey wird seit dem 19. Jahrhundert mit e geschrieben. Diese Schreibweise ist auch für Whiskey aus den USA üblich. In Schottland, Kanada und den restlichen Erzeugerländern schreibt sich Whisky ohne e. Ob Iren oder Schotten die Erfinder des Whiskys waren, ist noch immer nicht geklärt. Unbestritten ist die lange Tradition der Whiskyerzeugung in Irland. Denn laut einem Schriftstück von 1608 stand die älteste heute bekannte Brennerei auf irischem Boden. In den ersten irischen Destillerien wurde das Getränk noch unter dem Namen Uisge Beatha gebrannt, woraus das Wort Whisky entstand.
Indischer Whisky
Britische Kolonisten begründeten die indische Whiskytradition. Heute gehört Indien zu den weltweit größten Whiskyproduzenten und die Inder sind begeisterte Konsumenten der Spirituose. Indische Whiskys dürfen mit ENA (Extra Neutral Alcohol) verschnitten sein, der aus Zuckerrohrmelasse gewonnen wird. Anfangs brannten auch die Inder ihren Whisky nur aus Getreide. Weil Nahrungsmittel knapp waren, ersetzten sie später das Korn durch Zuckerrohr. Inzwischen gibt es indischen Whisky in mehreren Qualitätsstufen mit und ohne ENA.
J
Japanischer Whisky wird nach schottischem Vorbild hergestellt. Aus Japan kommen vor allem Single Malts
K
Bei der Kaltfiltrierung werden Spirituosen nach der Fassreifung auf Temperaturen um den Gefrierpunkt abgekühlt. Dabei fallen Trübstoffe wie Proteine und Schwebstoffe aus. So behandelt, trübt sich das Getränk bei Temperaturschwankungen und im Kontakt mit Wasser nicht ein. Da Proteine und Ester Geschmacksträger sind, verzichten manche Brennereien auf die Kühlfiltrierung. Entsprechende Whiskys sind oft mit Unchillfiltered gekennzeichnet.
Kanadischer Whisky: Schottische und irische Siedler brachten die Whiskybrennerei mit nach Kanada. Die ersten Destillerien sollen im 18. Jahrhundert in Ontario und Quebec entstanden sein und vorwiegend Roggen gebrannt haben. Deshalb darf Canadian Whisky bis heute als Ry bezeichnet werden, auch wenn er keinen Roggenbrand enthält. In Kanada werden vor allem Blendeds produziert.
L
Bei sachgemäßer Lagerung ist Whisky lange haltbar, sofern die Flasche noch original verschlossen ist. Allerdings macht eine lange Lagerzeit die Spirituose weder besser noch schlechter. Grundsätzlich sollen Whiskyflaschen stehend, im Dunkeln und möglichst kühl lagern. Denn Licht bleicht die Farbe aus und die Korken sind nicht hundertprozentig dicht. Deshalb verdunstet immer in klein wenig Flüssigkeit. Durch niedrige Temperaturen und Schutzkappen lässt sich die Verdunstungsmenge reduzieren.
M
Für die Maische zur Whiskyherstellung wird gemälztes und ungemälztes Getreide geschrotet und mit Wasser vermischt.
Malt steht für gemälztes Getreide, das die Grundlage für viele Whiskys bildet. Ein Malt Scotch Whisky wird ausschließlich aus gemälzter Gerste und Brauwasser erzeugt. Single Malt Whisky stammt aus einer einzigen Brennerei, kann aber aus verschiedenen Fässern abgefüllt sein. Für einen Blendet Malt darf Malt-Whisky aus zwei oder mehreren Brennereien verschnitten werden.
Beim Mälzen wird das Getreidekorn zu Braumalz verarbeitet. Der Prozess findet in mehreren Schritten statt, zu denen das Quellen und Dörren gehören. Dabei wird unteranderem die Stärke zu Malzzucker aufgespalten.
N
Ein Nosing Glas ist ein bauchiges, tulpenförmiges Whiskyglas. Im Bauch des Glases können sich die Whiskyaromen entfalten, statt sich zu verflüchtigen. Dank der kleinen Glasöffnung gelangen die Aromen konzentriert in die Nase und können er-rochen werden. Bei Verkostungen wird oft ein Nosing Glas mit Deckel verwendet.
O
In Kirkwall auf den Orkney-Inseln befindet sich die nördlichste Whiskybrennerei Schottlands. Sie kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden und gehört zu den touristischen Attraktionen der Inselgruppe.
P
Proof ist eine veraltete Maßeinheit für den Alkoholgehalt des Whiskys, die vereinzelt in den USA und Großbritannien noch verwendet wird. Der Wert wird durch die Farbe der Flamme bestimmt, mit der in Flüssigkeit getränktes Schießpulver verbrennt. 100 britische Proof markieren den Punkt, ab dem zum Beispiel Whisky mit blauer Flamme brennt. Auf alten Whiskyflaschen finden sich vereinzelt noch Angaben in Proof.
Q
Quaich ist ein traditionelles schottisches Trinkgefäß für Whiskey. Ursprünglich wurde es aus Holz oder Horn gefertigt, später auch aus anderen Materialien wie Silber. Ein Quaich ist ein flaches Schälchen mit zwei oder mehreren Griffen und wird mit zwei Händen zum Mund geführt.
R
Rey Whiskey kann aus verschiedenen Getreidearten hergestellt werden, wobei der Anteil an Roggen mindestens 51 Prozent beträgt. In Kanada darf aus historischen Gründen jeder Whisky als Rey bezeichnet werden auch wenn nicht aus Roggen gemacht ist.
S
Schottischen Whisky gibt es mindestens seit 1494. Zumindest lassen dies Steuerunterlagen aus jener Zeit vermuten, die den Kauf von Malz beurkunden. Dieser Beleg deutet darauf hin, dass die Schotten den Whisky erfunden haben, vielleicht waren es doch die Iren. In schottische-gälisch schrieb sich der Getreidebrand uiscebeatha. Schottische Aussiedler verbreiteten die Kunst des Whiskybrennens in Amerika und anderen Teilen der Welt. In Schottland wird noch heute vorwiegend Malt gebrannt, dessen Rohstoffe schottisches Wasser und Gerstenmalz sind.
Scotch darf sich ein Whisky nennen, der nach festgelegten Kriterien erzeugt wurde. Er muss aus einer schottischen Destillierie stammen. Als Rohstoffe sind nur Wasser, Gerstenmalz und das volle Korn anderer Getreidesorten erlaubt. Dazu kommen die Regularien aus der Definition der EU-Verordnung für Whisky.
Single Malt ist die Bezeichnung für einen Whisky der auf der Basis von Gerstenmalz hergestellt wurde und aus einer einzigen Brennerei stammt.
T
Der Begriff Tasting steht allgemein für Verkostung, Verköstigung und wird auch für Whisky-Verkostungen verwendet.
Der Tumbler ist ein Glas mit geraden Wänden, weiter Öffnung und dickem Boden. Diese klassische Form lässt Aromen schnell verfliegen. Einige Glashersteller bieten Tumbler an, die sich zur Öffnung hin verjüngen und die Duftaromen länger halten. Denn Film- und Fernsehhelden haben den Whiskeytumbler populär und beliebt gemacht. Häufig werden Bourbon Whiskey und andere Whiskeysorten auf Eis daraus getrunken.
U
Das gälische „Usquebaugh“ gilt als Ursprung des Wortes Whisky. Es entspricht dem lateinischen Aqua Vitea und lässt sich mit „Wasser des Lebens“ übersetzen. Schotten schrieben es uisce beatha, Iren schrieben es uisge beatha, aus dem Munde der Briten soll es wie Whisky geklungen haben. Diese Bezeichnung hat sich schließlich durchgesetzt.
V
Zusammen mit einer Jahreszahl steht Vintage für einen Jahrgangswhisky. In der Flasche befinden sich also nur Whiskys aus dem betreffenden Jahrgang.
W
Whisky hat seinen Ursprung in Schottland oder Irland und wird heute in vielen Ländern der Welt erzeugt. Die Bezeichnung Whisky ist seit 1736 überliefert, sie leitet sich von dem gälischen Wort „Usquebaugh“ ab. Nach EU-Definition wird Whisky aus einer Getreidemaische destilliert und hat einen Alkoholgehalt von mindestens 40 % Vol..
Whisky-Probe, Whisky-Verkostung wird im Fachjargon als Tasting bezeichnet.
X
XL-Abfüllungen: Um ins Guinnessbuch der Rekorde zu kommen, hat die Speyside Destillerie Tomintoul 2009 Scotch Single Malt in eine Flasche abgefüllt, die mehr als 100 Liter fasst. Dies ist die bisher größte Flasche die Single Malt enthält.
Die größte Whiskyflasche der Welt fasst jedoch 228 Liter und ist stattliche 165 Zentimeter groß. Sie wurde von der Destillery Glenturret mit Blend Famous Grouse befüllt.
Y
Mit oder ohne e vor dem Y – welche Schreibweise ist richtig?Das kommt darauf an, woher der Whisk(e)y stammt. Whiskey kommt aus Irland oder den USA. In Schottland und den meisten anderen Erzeugerländern wird Whisky geschrieben.
Z
Zuckercouleur wird dem Whisky als Farbstoff zugesetzt. Zum Beispiel um einen dunkleren oder einheitlichen Farbton zu erzeugen.