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Jack Daniel's im Kerzenschein

Die Jack Daniel Distillery wurde 1866 lizenziert und ist damit die älteste registrierte Brennerei in den Vereinigten Staaten und eine nationale historische Stätte. Der Begründer Jasper Newton Daniel, als Jack bekannt, wurde sogar als Statue verewigt.

Die besondere Herstellung des Tropfens, die gemeisterten Krisen und die beeindruckende Geschichte des Urvaters Jack und seiner helfenden Hände sind sagenumwoben. Der unverwechselbaren, durch Kohle gefilterte Whisky aus Tennessee eroberte nicht nur Amerika, sondern sogar die ganze Welt.

Die Geschichte von Jack Daniel’s

Als jüngstes von 10 Kindern verließ der junge Jasper Newton „Jack“ Daniel mit gerade einmal 14 Jahren das Haus seiner Stiefmutter, nachdem sein Vater im Krieg gefallen war. Er wurde von dem Laienpastor Dan Call aufgenommen, der ihm Arbeit auf seiner Farm anbot.

Als Mondscheinbrenner, beherrschte Call die Kunst der Whiskeyherstellung, die er gemeinsam mit seinem Brennmeister Nathan „Nearest“ Green, einem versklavten Afroamerikaner, ausübte. Nach der Emanzipation blieb Nearest weiterhin bei Call.

Als Call das Gewerbe aufgab, übernahm Daniel dies und gründete mit Nearest, als ersten Master Distiller die Jack Daniel Distillery. Dies war die Geburt des legendären Jack Daniel’s OLD NO. 7.

Jack Daniel’s erfreute sich immer größerer Beliebtheit, nachdem der Whisky 1904 auf der Weltausstellung in St. Louis die Goldmedaille für den besten Whisky erhielt. 

Jack Daniel’s in Krisenzeiten

Daniels lokaler Ruf litt darunter, dass die Mäßigungsbewegung in Tennessee an Stärke gewann.

Tennessee verabschiedete 1910 eine landesweite Prohibition, die die legale Destillation von Jack Daniel’s innerhalb des Staates schlussendlich verbat. Die Brennerei verlagerte, als Reaktion darauf, seine Destillationsaktivitäten nach St. Louis in Missouri, nach Birmingham und nach Alabama.

Der hohe Qualitätsstandard konnte an jenen Orten jedoch nicht eingehalten werden, sodass kein dort produziertes Produkt jemals verkauft wurde. Auf diese Weise wurde der Bestand an Whisky erst einmal eingelagert, bis die Prohibition 1933 wieder aufgehoben wurde.

Die zweite Krise erlebte die Destillerie durch den Zweiten Weltkrieg. Aufgrund von Ressourcenknappheit wurde weniger produziert. Dies war sowohl ein Segen als auch ein Fluch, denn die Verknappung sorgte für den ersten Hype um den kostbaren Stoff.

Jack Daniel’s „rockte” um die Welt

Mit dem Aufkommen des Rock ‘n Roll in den 50er Jahren entwickelte sich Jack Daniel’s zu einem Symbol der Bewegung. Durch die Musikikonen der 60er Jahre gelangte Jack Daniel’s schließlich auch nach Europa und den Rest der Welt.

Jack Daniel’s Tod

Jack Daniel heiratete nie und hatte keine bekannten Kinder. Er nahm seine Neffen unter seine Fittiche. Sein Neffe Lemuel „Lem“ Motlow war aufgrund seiner rechnerischen Begabung mit Zahlen gut vertraut. Bald war er für die gesamte Buchhaltung der Brennerei verantwortlich.

Eine Flasche Jack Daniel's

Daniel starb 1911 an einer Blutvergiftung. Eine oft erzählte Geschichte ist, dass die Infektion in einem seiner Zehen begann, die Daniel eines frühen Morgens bei der Arbeit verletzte, indem er seinen Tresor vor Wut trat, als er ihn nicht öffnen konnte.

Die Herstellung von Jack Daniel’s

Die Grundsubstanz für Jack Daniel’s wird aus Mais, Roggen und Gerstenmalz hergestellt und in kupfernen Destillierbehältern destilliert. Anschließend beginnt die Filterung durch drei Meter dicke Schichten Zuckerahornkohle, was als „Mildern“ bezeichnet wird.

Dieser zusätzliche Schritt, bekannt als Lincoln County Process, entfernt Verunreinigungen und den Geschmack von Mais. Die Brennerei betont, dass dieser Schritt das Produkt von einem Bourbon unterscheidet.

Ein weiter charakteristischer Aspekt des Filterprozesses ist, dass die Marke Jack Daniel’s ihre Holzkohle vor dem Filtern mahlt. Anschließend wird der Whisky in neuen, handgefertigten Eichenfässern gelagert, die dem Whisky seine Farbe und den Hauptgeschmack verleihen.

Anders als beispielsweise der von den Aromen exotischer Früchte geprägte Johnnie Walker setzt Jack Daniel’s eher auf die bodenständige, holzige Note

Auf dem Etikett wird erwähnt, dass es sich um einen Whisky mit „sour mash“ handelt. Bei der Zubereitung werden einige der feuchten Feststoffe aus einer zuvor verwendeten Ladung eingemischt, um den Fermentationsprozess gleichmäßiger zu gestalten.

Nachdem viele Fässer für die Reifung von Jack Daniels Whisky verwendet wurden, gehen sie nach Schottland, um dort Scotch Whisky herzustellen. Einige Fässer werden dort von der Glenmorangie-Brennerei gemietet.

Weitere Fässer werden an die McIlhenny Company in Avery Island, Louisiana, zur Herstellung von Tabasco-Sauce verschickt. Des Weiteren verwendet auch die Mount Gay Rum Company in Barbados und die Appleton Estate Destillerie in Jamaika die Jack Daniel’s Fässer zur Rumherstellung.

Die Jack Daniel‘s Distillery

Die Jack Daniel Distillery in Lynchburg befindet sich in und um eine Talmulde, die als „Stillhouse Hollow“ oder „Jack Daniel’s Hollow“ bekannt ist, dort fließt eine Quelle aus einer Höhle am Fuße einer Kalksteinklippe.

Es ist bewiesen, dass eisenreiches Wasser dem Whisky einen schlechten Geschmack verleiht. Der Kalkstein aus dieser Quelle entfernt Eisen aus dem Wasser und ist somit ideal zum Destillieren von Whisky. Etwa 1,9 Millionen Fässer mit dem alternden Whisky werden in den dortigen Fasshäusern gelagert.

Die Brennerei ist heute eine wichtige Touristenattraktion und zieht jährlich mehr als eine Viertelmillion Besucher an. Das im Juni 2000 eingeweihte Besucherzentrum enthält Erinnerungsstücke an die Brennerei und einen Geschenkeladen.

Glas Jack Daniel's

Bezahlte Führungen durch die Brennerei werden mehrmals täglich durchgeführt, und es wird auch eine Premium-Probentour angeboten. Wer nicht nach Tennessee reisen kann, bekommt am jährlichen World Whisky Day die Möglichkeit, Verkostungen im eigenen Land zu genießen.