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So, nach einer langen Sommerpause melde ich mich in meinem Blog mit dem Eddu Greyrock zurück. Der Eddu Whisky ist eine von zwei Eroberungen, die ich mir aus der Bretagne mitgebracht habe.

Die Bretagne ist, mal davon abgesehe, dass sie wunderschön ist und man dort großartigen Urlaub machen kann, ein Landstrich im Nordwesten Frankreichs, der lange Zeit eine keltische Bevölkerung hatte. Die bretonische Sprache ist dem Gälischen somit näher als dem Französischen. Seit einigen Jahren haben die Bretonen auch andere “keltische” Traditionen für sich wiederentdeckt und produzieren Whisky in einer ganz beachtlichen Bandbreite.

Das Klima der Bretagne ist üblicherweise recht mild, mit eher feuchten und nicht sehr warmen Sommern und nicht zu kalten Wintern (ich hatte zum Glück einen warmen Sommer erwischt  😉 ) und man kann behaupten, dass sich das Klima dazu eignet Whisky zu produzieren und vor allem zu lagern.

Bretonischer Buchweizen Whisky von Eddu

Den ersten Whisky, den ich euch vorstellen möchte, habe ich tatsächlich rein auf Verdacht gekauft und weil ich neugierig war. Es handelt sich um den Eddu Grey Rock. Der Hersteller schreibt, dass es sich um einen “Special Blend a base de whisky de Bretagne au Blé Noir” handelt. Damit ist es kein Single Malt, trotzdem Whisky, also in einem Fass gelagert und es ist etwas anderes enthalten als Gerste. Eddu bedeutet auf Bretonisch Buchweizen- ein erster Hinweis für jeden echten Bretonen unter uns!

Eddu Greyrock
Eddu Greyrock

“Blé Noir” bedeutet im Französischen Buchweizen, Buchweizen hat mit dem normalen Weizen nicht so ganz viel gemeinsam und man kennt es sonst von den großartigen bretonischen Gallettes oder aus dem Reformhaus. Der Hersteller nimmt also lokale Zutaten, die traditionell in der bretonischen Küche verwendet werden um seinen Whisky herzustellen, das finden wir doch zumindest mal interessant!

Genauer nachgelesen, finden wir die Information, dass in dieser Abfüllung zu 30 % mit Buchweizenwhisky hergestellt wird, was den übrigen Whisky angeht erfahren wir nichts. Dieser Punkt ist nun etwas, was mir beim kauf Bauchschmerzen bereitet hat, wenn ich schon knapp 27 € meiner Urlaubskasse ausgebe, dann würde ich zumindest gern wissen, ob der Rest Grain oder Maltwhisky ist. Der Hersteller Destillerie de Menhirs schweigt sich hier aus und kann entweder günstigen Grain oder teureren Malt benutzen um seinen Whisky herzustellen.

Zu den Fässern findet sich die Information, dass es französische Eichenfässer sind. Ob diese erst- oder zweitbefüllt sind wird leider nicht verraten. Die französische Eiche gilt als recht kräftig im Aroma, im Gegensatz zur amerikanischen Weißeiche.

Die Verkostung des Eddu Greyrock

Im Glas zeigt der Whisky eine honiggelbe Färbung, leider steht nirgends ein Hinweis, ob es gefärbt ist oder nicht. Somit wissen wir von der Farbe nur, dass vermutlich kein Sherryfass zur Lagerung genutzt wurde. Bitte liebe Hersteller, sagt es uns doch einfach, dann wissen wir bescheid!

In der Nase habe ich eine gewisse alkoholische Schärfe, diese gibt sich aber recht schnell und wird von einer malzigen Note abgelöst. Ich habe Graubrot in der Nase, sehr interessant und so noch nicht gerochen. Mit etwas Geduld kommen einige fruchtige Noten hoch, diese bleiben aber dezent und gelangen nie in den Vordergrund. Die Nase hat ihren ganz eigenen Charakter, wird aber nicht sehr komplex und bleibt auch nach einigen Minuten sehr beständig.

Der erste Eindruck des Greyrock war bei mir “ui ist der jung”. Er ist doch noch etwas zu scharf, wie ich finde. Wenn man seine Zunge etwas daran gewöhnt hat kommen leicht salzige Noten durch, davon hatte ich zwar auf der Verpackung gelesen, in der Nase aber nichts gemerkt, umso schöner, dass nun etwas rumkommt! Es entwickelt sich eine gewisse Süße im Hintergrund, weniger Karamell, eher leichter Honig mit etwas Zimt, aber nur ganz leicht.

Der Abgang ist etwas enttäuschend, er ist kaum vorhanden, hinter der Zunge merkt man den Whisky quasi nicht mehr, was auch an den 40 % Alkohol liegen kann, die die Destillerie Mehir ihrem Whisky gegönnt hat.

Fazit und Fakten zum Eddu Greyrock

Also, ich find diesen Whisky ganz nett, nicht berauschend, nicht großartig, aber auch nicht schlecht. Ich habe das Gefühl, dass zwei bis drei Jahre mehr Fasszeit einen tollen Einfluss auf den Whisky haben könnten. Ich denke, dass wir hier größtenteils Grainwhisky vorfinden, wobei mir die typische Bitterkeit fehlt. Die Webseite des Herstellers verrät uns leider nicht viel. Es gibt von Eddu noch weitere Abfüllungen, aber die habe ich leider nicht finden können. Dabei soll es sich um 100 % Buchweizenwhisky handeln.

  • Typ: Blended Whisky
  • Alter: Keine Angabe
  • Fasstyp: Französische Eiche
  • Land: Frankreich
  • Region: Bretagne
  • Alkohol: 40 % vol.
  • Gefärbt: Keine Angabe
  • Gefiltert: Keine Angabe
  • Besonderheiten: 30 % Buchweizenanteil
  • Preis: Circa 26 € (Frankreich) bis 30 € (Deutschland)